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Am 3. und 4. Mai fand in Stuttgart erstmals ein PM-Camp statt. Da die Fahrt von München nach Stuttgart am Freitag morgen deutlich länger gedauert hat, als ich vermutet hatte, habe ich die Eröffnung leider verpasst, habe aber erzählt bekommen, dass die allermeisten genau wie ich noch niemals auf einem PM-Camp waren und ein Großteil sogar noch nie auf einem Barcamp gewesen ist. Das kannte ich immerhin schon vom TYPO3-Camp in München.

Immerhin kam ich pünktlich zur Sessionplanung:

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Als erste Session habe ich mich für „Anforderungsfindung – Kunde will, weiß aber nicht was“ entschieden, da das Problem wohl jeder Projektmanager kennt. Der Sessionleiter war in der komfortablen Situation, dass sein Kunde aufgrund interner Querelen zwar nicht in der Lage ist, seine Wünsche klar zu definieren, aber immerhin jede auch noch so sinnlos gearbeitete Stunde bezahlt. Natürlich ist es ärgerlich wenn man Zeit und Hirn in etwas investiert, was dann doch nicht gebraucht wird, aber größtenteils waren wir doch neidisch.

 

Nach der Mittagspause ging ich dann in „Ohne Weisungsbefugnis führen – wie geht das?“

Diese Session war eine sehr gute Entscheidung, da Klaus – ein Psychologe und Soziologe – ein brillanter Vortragender war und die Session auch wenn (oder vielleicht gerade weil?) wir nicht wirklich zum Thema kamen, da wir mehr über Konflikte und Konfliktbewältigung geredet haben, sehr interessant und kurzweilig war. Ich hätte auch gut noch einige Stunden länger Spaß daran gehabt.

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Als nächstes war ich in „Auch Softwareentwickler sind Menschen!“. Das war ebenfalls eine interessante Session über sinnvolle Projektplanung, so dass auch die Entwickler Spaß an ihrem Job haben können. Insgesamt war das PM Camp sehr stark IT- und Agentur-lastig, so dass ich sehr viele für mich relevante Inhalte gefunden habe.

 

Danach habe ich mir von Mikko, dem Erfinder der Stattys Klebezettel eine Session über „The Project Square“ angehört. Alle Informationen dazu findet man hier: http://turnaroundpm.com/project-square/

 

Eine der interessantesten Sessions folgte dann am Freitag Nachmittag als letztes:

Das Ende des Managements“. Roland Duerre hat hier die These aufgestellt, dass das wichtigste für einen PM ist, dass er über fachliches Knowhow verfügt und zwar nicht über fachliches Knowhow in Bezug auf Projektmanagement sondern über die Projekte die er managed. Darüber habe ich an diesem Abend und auch am folgenden Tag noch sehr viel diskutiert und ich bin immer noch der Meinung, dass das nicht richtig ist.

Meines Erachtens ist gutes fachliches Knowhow über Projektmanagement bedeutend wichtiger als fachliches Knowhow über das Projekt. An diesem Punkt konnte ich also keinen Konsens erreichen, aber da die meisten PMs in der IT-Branche keine Entwickler sind, fand ich sehr viele gleichgesinnte.

 

Nach diesem ersten Tag habe ich dann erstmal im Hotel eingecheckt und da habe ich eine echte Überraschung erlebt: Das Hotel war mit 48 EUR pro Nacht inkl. Frühstück wirklich günstig, aber absolut und in allen Bereichen in Ordnung: Sauberes Zimmer mit einem schönen breiten Bett mit guter Matratze und einem ordentlichen Bad, und das Frühstücksbuffet enthielt auch alles was man so braucht und noch mehr.

 

Am Abend folgte dann noch Abendbuffet und Party – und ich muss sagen, die TYPO3-Leute können deutlich besser feiern als die PMs. Aber so war wenigstens jeder am Samstag zum 2. Camp-Tag wieder fit und ausgeruht und es waren abends viele sinnvolle Gespräche möglich.

 

Nach der Session-Planung am Samstag war klar, dass mir da die Entscheidung an welchen Sessions ich teilnehmen möchte, deutlich schwerer fallen würde als am Freitag:

 

 

Die ersten 4 Sessions hätten mich alle sehr interessiert:

Macht/Weisung“ von Klaus war die Fortsetzung der Session vom Vortag, bei der ich eigentlich am Freitag schon beschlossen hatte, das auf jeden Fall mitzumachen.

Motivation“ ist ein Thema, dass mich immer interessiert und über das ich während der Abendveranstaltung sehr interessante Gespräche hatte.

Social Transformation & PM“ hörte sich bei der Sessionplanung auch so an als würde es sich lohnen daran teilzunehmen

und

# no estimates“ war ebenfalls ein Thema, das ich abends schon kurz besprochen hatte und das besonders im IT-Projektmanagement natürlich immer ein heißes Thema ist. Auch das war eine Session bei der ich am Vortag schon beschlossen hatte mitzumachen.

 

Da ich mich ja leider entscheiden musste, war ich dann in „Motivation“ und das war auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Wir waren nur 14 Leute und konnten eine Stunde lang sehr konstruktiv und intensiv darüber diskutieren, was Menschen motiviert, was sie demotiviert, ob es überhaupt möglich ist Menschen zu motivieren oder ob es nur darum geht sie nicht zu demotivieren.

 

Nach der Mittagspause war es dafür einfach: Ich war natürlich in „Kanban“ und bin nun wieder ziemlich davon überzeugt, dass wir so Kanban so schnell wie möglich wieder einführen sollten, da die Vorteile meines Erachtens die Nachteile leicht kompensieren können.

 

Als letztes ging ich dann noch in „PM-Coaching in Russland“ – und das war als Abschluss einfach wunderbar, weil es schlicht witzig war. Es hatte zwar mit mir und meiner Arbeit nichts zu tun, aber es war erstens gut zu wissen, dass alles noch viel viel schlimmer sein könnte und zweitens war es an Skurrilität mit welcher Sicherheit die Arbeiter immer die komplizierteste, umständlichste Methode gefunden haben kaum zu übertreffen.

 

Mein Fazit:

Es war eine sehr gelungene Veranstaltung, ich habe viele interessante Menschen kennengelernt, es war sehr schön 2 Tage lang unter lauter Gleichgesinnten zu sein, ich habe tolle Gespräche geführt und ich bin nächstes Jahr gerne wieder mit dabei!

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